Ankommen – Neuanfang

Eine Prozessbeschreibung mit intuitivem heilsamen Malen und Gestalten
(Malen als Wegbegleitung
)

Mein Thema ist heute Frieden,
das ich näher in mir während eines intuitiven Malprozesses beleuchten möchte.
Gedanken wie:
ist Frieden in mir,
wo kämpfe ich gegen mich und vielleicht auch gegen Andere,
was ist Frieden überhaupt?
Wie fühlt sich Frieden an?
Ist Frieden möglich? usw.
ca 5 Minuten schreibe ich alles auf, was mir in den Sinn kommt,
anschließend mache ich eine Körperreise um mit mir verbunden zu sein.

Intuitiv wähle ich Material und Farben zum kreativen Gestalten aus.

Ein großes weiches Aquarellpapier,
Buntstifte, Pastellkreide – das fühlt sich gut an.
Ich möchte mit den Händen und Pastellkreide
meine inneren Impulse und meine Energie aufs Blatt bringen.

Sanft beginne ich in der Energie des Wortes Frieden mit Buntstiften Linien auf dem Blatt zu ziehen.
In die Linien – so fühle ich – fließt meine Anspannung,
die mich daran hindert mit mir in Harmonie zu sein.
Ich liebe es, den gesamten Raum des großen Blattes zu nutzen.
Fühle, und im inneren Bild sehe ich, wie sich meine Grenzen erweitern,
wie wohltuend es sich anfühlt, frei zu sein.

Kraft wird frei und ich gebe dem Impuls nach, Kreide zu nehmen und die entstandenen Formen zu Kolorieren.

Bin gerade an einem Punkt angekommen, an dem keine Impulse mehr da sind,
nehme ein zweites Blatt Papier und begegne meinem Widerstand,
weiter im Vertrauen und in der Intuition zu bleiben.
In solchen Situationen kommt der Teil in mir zum Vorschein,
der in den Verstand geht,
der unbedingt will und funktioniert,
sich von der Intition abtrennt.
Ich fühle mich abgeschnitten von mir selbst.

Inzwischen, während ich nur Farbe aufs 2. Blatt bringe und meinem Widerstand Raum gebe,
löst sich mein innerer Druck,
die Erwartung, zielorientiert ein vorzeigbares Bild zu gestalten.

Mein ursprünglich begonnenes Bild lädt mich wieder ein,
mit Pastellkreide zu gestalten.

Ich genieße es, die Farben absichtslos satt aufzutragen und ins Papier einzumassieren,
folge einfach meinen Impulsen, der Bewegung meiner Hand.
Diesmal die linke Hand, mit der ich meine Bewegung nicht kontrolliere.

Meine Kraft wird deutlich im Körper spürbar, sie drückt sich auch über eine leichte Körperbewegung beim Malen aus,
sie möchte sich auf dem Papier zeigen.

In meiner körperlichen Wahrnehmung fühle ich mich, wenn ich die linke Seite des Bildes betrachte
genährt,
satt,
warm,
weich,
ganz

so, wie ich mich jetzt sehr oft fühle.

Im Gegensatz zur rechten Blattseite, die deutlich mit einer schwarzen Linie unterbrochen ist,
empfinde ich sie
unvollkommen, zersplittert, zerfasert fragmentiert.
Damit verbinde ich Bilder und Gefühle meiner Suchterkrankung,
die jetzt nocheinmal auftauchen.
Ich bin so stolz darauf, dass ich die Wunden aus der Zeit meiner Kindheit mit innerer Kindarbeit
aufgearbeitet und transformiert habe.

Frieden – ja ich kannFrieden schließen mit meiner Vergangenheit,
mit all dem, womit ich auch meine Familie herausforderte, in der zeit meiner Erkrankung.

Ich fühle mich jetzt ganz,
im Körper zu Hause –
das fühlt sich so wohl und friedlich an,
wenn ich diesen Gefühl Aufmerksamkeit schenke.

Ich bin mir dankbar,
dass ich so viel und intensiv an mir gearbeitet habe,
um mich wieder in meinem Körper wohl zu fühlen,
meiner Seele Raum in meinem Körper schenke,
um mich hier in diesem Leben auszudrücken.
Meine Spiritualität hat sich entfaltet,
und zwar eine bodenständige, gelebte Spiritualität.

Ja, Frieden empfinde ich im Augenblick in mir
und entsprechend begegne ich auch meine Mitmenschen.
Ich erwarte nicht, aus Angst vor Verletzung permanent Angriffe,
um mich verteidigen zu müssen.
Klar definiere ich meine Grenzen,
meine Klarheit befremdet auch manchmal meine Mitmenschen,
jedoch wissen sie auch, wie sie mit mir dran sind.

Ich handle und lebe aus dem dem Empfinden des inneren Friedens,
dem Gefühl des geschützt, getragen und verbunden seins.

Wachstumsschritte erfordern erneutes Klären alter Muster.
Das ist mein Job, hier in diesem Leben.
Transformation, Erneuerung und Erweiterung.






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