Innere Kindarbeit – die innere Mutter stärken

Ahnenarbeit ist für mich eine wirkungsvolle Methode,
um die Ordung im Familiensystem wieder zu ermöglichen –
zur Harmonisierung und Genesung des Familiensystems im Hier und Jetzt.

Ich fühle ein Ungleichgewicht in meinem jetzigen Familiensystem.
Ein Kontaktabbruch bei einem meiner Kinder.

Ich selbst konnte in der Zeit, in der ich suchtkrank war, wenig an Kraft und Energie geben.

Die Bindung zu meinen Kindern war nicht stabil, obwohl ich mich immer bemüht habe, mein Bestes zu geben… vielleicht wollte ich sogar zu viel für sie –
aus einem eigenen Mangel an Fürsorge in meiner eigenen Kindheit.

Jetzt,
schon viele Jahre nach meinem eigenen Genesungsprozess von der Suchterkrankung,
möchten Ungleichgewichte und Wunden aus dieser Zeit geheilt werden –
besonders im Familiensystem.

Ich erkenne beim energetischen Zeichnen Dynamiken aus der Reihe meiner Vorfahren.

Hier, in dieser Methode mithilfe des neurographischen Zeichnens wird mir bewusst,
dass auch meine Mutter bereits wenig Stabilität hatte.

Sie konnte mir kein Vorbild als Frau sein.
Außerdem galt auch in der Generation meiner Eltern noch die Verpflichtung:
die Frau hat dem Mann zu dienen.

So viel Ambivalenz, die ich wahrnehme:
Einerseits eine unendliche, fast übermenschliche körperliche Kraftanstrengung meiner Mutter, meinem Großvater eine gute Tochter zu sein, und den Bauernhof weiter zu führen, wenn er im Krieg fällt –

gleichzeitig die innere Leere meiner Mutter- ich habe meine Mutter als schwache Frau in Erinnerung, die emotional selbst kaum etwas zu geben hatte und selbst nicht auf sich schauen konnte.
ich habe von ihr nicht gelernt, wie man als Frau gut für sich sorgt.

Ihre Bedürftigkeit – ich übernehme Verantwortung für meine Mutter.
Mir fehlt ein großes Stück Kindheit, Leichtigkeit, Spiel, Freude.

Mein Großvater fiel im Krieg und meine Oma… die Mutter meiner Mutter,
musste mit 2 kleinen Kindern den Bauernhof alleine stemmen.
Es fehlte der Partner an ihrer Seite.

Während des Zeichnens wird mir die Anwesenheit des Großvaters im Familiensystem über den Tod hinaus bewusst.
Ich nehme wahr, wie heilsame Energie ins System einströmt und bis zu mir fließt und weiter in meine jetzige Familie.

Es tut gut, dem Großvater danke zu sagen. Auch durch ihn lebe ich.

Seine Anerkennung und Kraft und Würdigung seines Schicksals fehlte im System.

Über die Kriegszeit wurde wenig gesprochen, aber es lag,
so weit ich mich erinnern kann, immer eine tiefe Traurigkeit in unserer Familie,
die nie richtig ausgedrückt wurde –
und dann noch der fühlbar beständige Kampf ums Überleben im System.

Jetzt bekommt die Trauer ihren Platz, ich nehme sie an und lasse sie fließen,
fühle Geborgenheit und Trost.
Sorge für meinen Trost, indem ich viel in die Natur gehe, mir gut tue.

Es fühlt sich Tag für Tag für mich freier an und ich kann meinen erwachsenen Kindern und deren Familien auch freier begegnen.
Mir ist bewusst , dass sie die Last meiner Großmutter und meiner Eltern nicht mehr weiter tragen und das ist gut so.
Die heilsame Energie, die ich empfinde, fließt ins gesamte Familiensystem ein und dient ihm.

Ich empfinde die Farben des Bilder sehr zart.
Sie sprechen gerade mein inneres Kind an.
Mein inneres Kind,
dem ich jetzt selbst eine fürsorgliche Mutter sein kann,
ihm jetzt das an Trost und Fürsorge gebe,
was es ich als Kind vermisst hatte.

Meine Innere Kindarbeit lebt auch davon,
die Mutter zu stärken.
Wenn die innere Mutter heilt,
wächst ihr die Kraft und Stärke zu, dem inneren Kind eine gute Mutter zu sein.

Danke für dieses Geschenk, das ich wieder beim neurographischen Zeichnen erfahren durfte.



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