Innere Stärke und Vergebung
Vergebung
– ein Begriff, der mich früher abschreckte
– lange Zeit mit dem Gefühl der Angst besetzt- der Angst, schuldig zu sein.
Nach meiner Suchterkrankung wurde erstmals Selbstvergebung für mich ein elementares Tool in meinem täglichen Leben:
Die Familie hatte sich teilweise von mir abgewandt.
Wir waren alle belastet und mehr oder weniger traumatisiert.
Meine Familie konnte nicht mit meiner Erkrankung umgehen,
wie auch… bei diesem nicht greifbaren Thema.
Es waren alle überfordert und ich konnte keine Grenzen setzen,
Selbstliebe und Selbstfürsorge waren für mich Worthülsen.
Nach der Erkrankung ging es darum, meinen Platz in der Familie wieder zu finden,
als eine gesunde Frau, die zunehmend ihre wahre innere Stärke entwickelte,
von Woche zu Woche,
von Monat zu Monat,
von Jahr zu Jahr
unabhängiger und selbstbestimmter lebte.
Ich hatte mich viele Jahre selbst verletzt
und es gab verletzende, zerstörerische Muster aus meiner Ursprungsfamilie,
die mir meine jetzige Familie bewusst spiegelte.
Nicht umsonst zeigte mir die Erkrankung (bei mir Essstörung und Alkoholmissbrauch)auf,
dass ich etwas in meinem Leben verändern muss,
um gesund zu werden und zu bleiben.
Viele alte Muster, Verhaltensweisen forderten Veränderungen ,
wollte ich mir wieder in die Augen schauen,
Frieden in mir finden,
Selbstachtung erlangen,
zu meiner inneren Stärke finden ,
Grenzen setzen lernen,
um körperlich und seelisch stabil zu sein.
Meine Familie regierte auf mein verändetes Verhalten manchmal für mich unverständlich,
damit galt es umzu gehen.
Dieses Verhalten der Familie, meiner Freundinnen zu hinterfragen –
es nicht mehr auf mich zu beziehen.
Jetzt hatten sie die Gelegenheit, ihr Verhalten und ihre Glaubensmuster zu hinterfragen,
warum sie mich klein halten wollten.
Die Chance ihre eigene Kraft zu entdecken und zu entfalten und Eigenverantwortung zu übernehmen.
Veränderung macht manchmal Angst und ich lernte zu verzeihen-
mir, dass ich mich von Angst aus meiner Kindheit klein halten ließ,
der Schuld, dass ich andere Menschen mit meiner Erkrankung auch Schaden zugefügt habe.
Innere Kindarbeit, Jin Shin Jyutsu, Heilströmen, heilsames Malen, Körperarbeit,
und das Neurographische Zeichnen
sind für mich wertvolleTools,
um die Energien in meinem eigenen System und dem Familiensystem wieder ins Fließen zu bringen,
um Blockaden zu lösen,
negative Verhaltensmuster zu verändern,
und die Ordnung des familären Systems wieder zu ermöglichen….u.v.m.
All das gehört für mich zur Vergebungsarbeit.
Es ist ein Abgeben an Energien, die nicht zu mir, zu meinem Wesen gehören,
die ich übernommen habe (Schmerz, Verantwortung,Verletzungen der Ahnen und Kriegsgeneration u.m.)
und die Verantwortung für mein Verhalten zu mir zurückzunehmen und zu transformieren – dort, wo ich anderen die Schuld für mein Opferdasein gab.
Ein energetischer Prozess, der mich selbst immer mehr meine Authentizität und in meine Kraft bringt.
Ein befreiendes Frieden stiftendes Erleben,
das auch wieder meinen Kontakt in der Familie ermöglicht.
Vieles ist nicht mehr so, wie es einmal war.
Das ist ungewohnt, macht manchmal Angst und unsicher.
Ich habe wieder Vertrauen aufgebaut –
erstmal mein eigenes Vertrauen in mich und in das Leben.
Der eine oder andere Kontakt hat sich gelöst.
Es geht für mich darum zu verstehen und loszulassen, frei zu lassen.
Ich gehe mit Schmerz jetzt anders um.
Im ver-geben, im Loslassen wandelt er sich,
meine Lebensfreude ist zurückgekehrt.
….. und alles zu seiner Zeit……,
jetzt bin ich wieder handlungsfähig
und mit meiner Veränderung verändert sich die Welt um mich.
Ich bin sehr dankbar, dass sich mein Inneres an die Kraft der Vergebung erinnert und ich sie erspüren, erfahren und erleben darf – eine Selbstheilungskraft, die für mich elementar ist.
Im neurographischen Zeichnen habe ich eine wunderbare, motivierende Art gefunden,
die Energien in meinem System wieder ins Fließen zu bringen und somit auch wieder im Leben zu stehen und mit dem Leben zu fließen.
Der Neurolotus s. Bild ist ein Modell, dass ich gerne zum Thema Vergebung (auch in Verbindung mit Hoóponopono) mit Klientinnen und Workshopteilnehmerinnen zeichne.
P.S. der obige Text ist ein Ausschnitt meiner eigenen Erfahrungen.
Ich möchte sie nicht mit den Erfahrungen Anderer gleichsetzen,
denn jeder Mensch macht mit der eigenen Erkrankung,
der eigenen Geschichte ganz individuelle Erfahrungen und druchlebt eigene Lernprozesse,
die ihm das leben vor die Füße legt.
Das bedarf meiner Erfahrung nach auch individueller Begleitung während des Gesundungsprozesses.
So habe ich das aufgrund meiner eigenen Geschichte erlebt.